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April 2024  >>

Immigration – ein unbewältigtes Problem!

Von 1940 bis 1945 lebte ich mit meinen Eltern im Sudetenland, der heutigen Tschechischen Republik. Nach Kriegsende waren die sogenannten „Reichs-deutschen“ mehr als unbeliebt und wurden vertrieben. In Westdeutschland angekommen, wurden Ostflüchtlinge auf Gemeinden verteilt. Der Empfang in den westdeutschen Gemeinden, die plötzlich auf eigenen Wohnraum verzichten mussten, war nicht herzlich. Es gab damals die sogenannte "Wohnungsbewirtschaftung", d.h. alle freistehenden Zimmer wurden beschlagnahmt und mit Flüchtlingen besetzt.

Da der Staat aber kaum finanzielle Mittel hatte, wurde der sogenannte „Lastenausgleich“ erfunden, d.h., jeder Hausbesitzer bekam eine Zwangshypothek auf sein Haus gedrückt - völlig gleichgültig, ob er dem zustimmte oder nicht. Der erste „SOLI“.

Deutschland wurde damals durch drei Militärregierungen in den drei Zonen (englisch, französisch und amerikanisch) verwaltet. Mehr als zwölf Millionen Menschen wurden innerhalb weniger Monate aus den früheren deutschen Reichsgebieten in Polen und der Tschechei umgesiedelt. Da die Menschen aus der Zeit der Diktatur gelernt hatten, klaglos öffentliche Verordnungen hinzunehmen, konnte sich ein Assimilierungsprozess langsam, aber doch erfolgreich in den Gemeinden durchsetzen. Heute haben wir das Problem mit Immigranten, die aus blanker Not und um ihren teils fürchterlichen Lebensbedingungen zu entfliehen, eine neue Heimat suchen. Die Sprachprobleme und vor allem unser Paragraphendschungel behindert das Sesshaft-Werden extrem. Unter diesen Menschen, die gezwungenermaßen bei uns Schutz und Heimat suchen, gibt es viele Ärzte, Rechtsanwälte, Handwerker, auch einfache Arbeiter und sie würden uns helfen, den derzeitigen Mangel an Arbeitskräften erheblich zu lindern.

Erschwert wird die Eingliederung zweifelsohne durch die fehlenden Deutschkenntnisse und die teilweise kulturellen Unterschiede. Warum ist es nicht möglich, jeden frisch Eingewanderten einen Crash Kurs in Deutsch sowie über unser Rechtssystem, unsere Sitten, Werte und Gebräuche verpflichtend besuchen zu lassen? 

Da sie sich entschieden haben, ihre Heimat zu verlassen und ein neues Leben in einem sicheren demokratischen Land zu beginnen, wäre dies zumutbar. Die Folgen der Immigration bringen unseren Staat in eine finanziell extreme Situation. Wir müssen für diese Menschen unser Steuergeld einsetzen, um Ihr Leben anfangs zu finanzieren. Die meisten würden dies lieber durch eigener Hände Arbeit selbst verdienen.

Der Staat bekäme Lohnsteuer, er hätte die Sozialabgaben in den Sozialkassen und wir hätten mit Sicherheit mehr zufriedene neue Bürger. Die Babyboomer gehen in Rente und es gibt derzeit nicht genügend Neugeborene. Wir werden ein Volk der Alten ohne Immigration. Ich frage mich, wo bleibt der Verstand unserer gewählten Vertreter, um endlich zu verstehen, dass wir ohne die Immigranten ein Problem in Zukunft haben werden, das wir nur durch Integration dieser neuen Bürger lösen können. Wollen wir ein Deutschland mit Altersheimen ohne Pflegekräfte und Fabriken ohne Arbeiter?

Mit freundlichen Grüßen,

Wolfgang Endrich

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Endrich News April 2024 DE

März 2024  >>

Weißt du, wieviel Gesetze es gibt?

Die wirtschaftliche Lage ist schlecht. Man sollte kein vorschnelles Urteil fällen, denn das Erbe, das die jetzige Regierung angetreten hat, war voller Löcher. Man hat Putin nicht ernst genommen und die Annektierung der Krim ignoriert. Das Eisenbahnsystem wurde vernachlässigt, die Straßen und Brücken ebenfalls und dann kam Corona. Danach war Vieles anders.

Die Startbedingungen für die neue Regierung waren wirklich nicht rosig, aber schon die Besetzung der Ministerposten war - milde gesagt – unglücklich. Als im Februar 2022 die Ukraine überfallen wurde, stellte man fest, dass in der personellen Besetzung leider nicht der Sachverstand Priorität hatte, sondern die Verdienste in der Parteiarbeit und/oder andere Gründe. Beispiele: Eine Verteidigungsministerin läuft in Stöckelschuhen auf dem Truppenübungsplatz herum und bei Kriegsausbruch bietet Sie der Ukraine 5.000 Stahlhelme an. Ein anderer ist zwar ein Fachmann in Poesie, aber sein Wissen über Konkursrecht ist nicht sehr ausgeprägt. Eine weitere Person zeigte trotz langjährigem Jura-Studium enorme Wissenslücken. Die Koalition streitet und erlässt Gesetze, die ein wirklicher Publikumshit wurden, wie das Heizungsgesetz.

Es zeigte sich, dass unserer gewählten Regierung in vielen Fällen der Sachverstand und das Feeling für die Volksbedürfnisse und Wünsche fehlte. Porzellan wurde zerbrochen, die Bevölkerung ist hochgradig verunsichert und unzufrieden. Parteipolitische Wünsche im Sozialbereich konnten nicht erfüllt werden. Deutschland ist zu einem Verordnungsstaat geworden, in dem alles reglementiert ist. Die Energiewende ist notwendig, denn die Erderwärmung kann uns nicht gleichgültig sein, aber ohne Verständnis und Zustimmung der Bevölkerung nützen die schönsten parteipolitischen Ideologien nichts.

Warum mussten in der Energiekrise aus ideologischen Gründen die Kernkraftwerke abgeschaltet werden, die uns vor den Energiepreissteigerungen bewahrt hätten? Warum belastet man die Industrie mit einem Lieferkettengesetz, das nur unter hohen Kosten befolgt werden kann. In den Ländern, die davon betroffen sind, bewirkt es nichts. Täglich hören wir von neuen Gesetzen aus Berlin oder Brüssel.

Ein Beispiel aus dem Wohnungsbau: Wie viele Bauvorschriften gibt es in Deutschland? Der Städte- und Gemeindebund schätzt 20.000, darunter allein 4.000 DIN-Normen. Ein Grund, warum es der Bauwirtschaft derzeit so schlecht geht. Eine Lösung für viele Probleme, die unsere Wirtschaft in allen Bereichen enorm belastet, wäre, das ganze Gesetzeswerk der Bundesrepublik zu entrümpeln und zu verkleinern. Dadurch würden weniger Beamte benötigt, die die Einhaltung dieser Gesetze kontrollieren. Viele Behörden sind hoffnungslos überfordert! Der Abbau des Gesetzesgebirges würde die Bundeskasse dramatisch entlasten! Man hätte wieder Lust, eine Firma zu führen oder sich selbständig zu machen. Die Stimmung im Land würde sich sehr schnell verbessern und es wäre ein Ansporn für die Industrie zu investieren und neue Technologien zu entwickeln.

Mit freundlichen Grüßen, Wolfgang Endrich

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Endrich News März

Februar 2024  >>

Liebe Leserinnen und Leser,

für das kommende Jahr 2024 wünschen wir Ihnen alles Gute, Gesundheit und viele frohe Stunden. Wenn man auf das Jahr 2023 zurückblickt und die Prognosen für 2024 liest, weiß man nicht mehr, ob man weinen oder lachen soll. Es sind nicht nur die weltweiten Kriege, Unruhen und sonstigen Probleme, es sind auch die neuen hohen Kosten für Importe aus China, durch den Beschuss der Schiffe im Roten Meer, die uns erhebliche Probleme bereiten, Verwunderung über die zahlreichen Demonstrationen gegen die AfD, die Treckerparaden der Bauern, Streiks der Lokführer u.v.a.m. 

Über die Regierung zu urteilen wäre zu billig. Wer schon am Boden liegt, den sollte man nicht mehr treten! Denn Vieles wurde ihnen bereits von der Vorgängerregierung in die Wiege gelegt. Aber – in zwei Jahren Regierungstätigkeit hätte man erwarten können, dass mehr Fehlentscheidungen korrigiert werden. Aber das Draufsatteln von Parteiideologien auf die schon bestehenden Probleme war sicherlich keine kluge Entscheidung. Und dies gerade nach der überstandenen Corona-Epidemie, wo jeder froh war, dass er heil aus dieser weltweiten Epidemie davongekommen ist und eigentlich bessere Zeiten erwartet hätte. Es ist kein Wunder, dass die Wählerstimmung sich dramatisch geändert hat. Eine schlechte internationale wirtschaftliche Konjunkturlage, sinkende Exporte, unerwartet hohe Inflation, immer neue Gesetze, die uns fast erdrücken (z.B. das Lieferkettengesetz), Facharbeitermangel und hohe Energiepreise sind eine schwere Last, unter der wir jetzt zu leben haben.

Aber die allgemeine Unzufriedenheit darf nicht dazu führen, dass wir uns zu politischen Fehlentscheidungen – und sei es nur aus Trotz – verführen lassen. Demokratie ist eine zarte Pflanze. Es gibt zu viele Diktaturen oder Quasi-Diktaturen – siehe Ungarn. Polen kämpft gerade heftig, um ihre wieder niederzuringen. Wir hatten schon einmal eine kritische Situation, und zwar in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts. Damals war es die extreme Arbeitslosigkeit, die die Wähler eine falsche Partei wählen ließ und wir damit in die Diktatur rutschten. Die Weimarer Republik war zu schwach. 

Auch die Bauern haben in den letzten Wochen nicht nur wegen des Agrardiesels protestiert, sondern weil jahrzehntelange Gängelei und immer neue Vorschriften den Bewegungsspielraum des Einzelnen extrem belastet haben und drohen, ganze Existenzen zu vernichten. Die Gängelei durch neue Gesetze und Parteiideologien und die ständige Bevormundung muss aufhören. Lassen Sie uns hoffen, dass jetzt auch die Einsicht der Politiker wächst und sich die Wirtschaft und die Bevölkerung erholen können. Der Klimawandel wird uns noch genug Probleme bereiten, die es zu überwinden gilt.

Lassen Sie mich mit dem Spruch von Martin Luther enden: Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.

Bleiben Sie optimistisch! Auch in diesem Jahr! Es kann nur besser werden!

Mit freundlichen Grüßen, Wolfgang Endrich

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Endrich News Februar 2024 DE

Januar 2024   >>

SUBVENTIONEN – DIE SÜNDEN DES LOBBYISMUS! 

Aus einem Artikel in der Zeitschrift „Der Steuerzahler“ Ausgabe 11/2023 erfährt man mehr als erstaunliche Sünden unserer Politik. Deutschland ist in Europa mit weitem Abstand der Subventions-Europameister mit derzeit 54 Milliarden Euro!

Damit übertrifft Deutschland die gesamten Beihilfen von Frankreich, Italien und Spanien zusammen. So weist der Subventionsbericht aus, dass 2021 Beihilfen (Subventionen und Steuervergünstigungen) im Umfang von mehr als 122 Milliarden Euro gewährt wurden. Gefolgt mit großem Abstand von Frankreich mit 63, Italien mit knapp 32 Milliarden und Spanien mit rund 20 Milliarden und dies bei einem offiziellen Bundesetat von 336,4 Milliarden Euro!

Subventionen sind Ausgaben des Staates an Industrie und Bevölkerungsgruppen, die nicht zurückzuzahlen sind. Zinslos, nicht degressiv und leider ohne Verfallsdatum. Das heißt wenn sie einmal gewährt wurden, werden sie auch im folgenden Jahr ausbezahlt. In der Corona-Zeit haben sicherlich viele Branchen dankbar diese Subventionen empfangen, was gut und nützlich war, aber ohne zeitliche Begrenzung werden sie von Jahr zu Jahr fortgeschrieben bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag. Sie haben keine degressive Ausgestaltung, das heißt sie bauen sich im Laufe der Zeit nicht ab und vor allem, die Förderziele sind nur schwer mess- und kontrollierbar. Auch die aktuelle Notwendigkeit wird nicht überprüft!

Im Jahr 2015 hat man sogar subventionspolitische Leitlinien formuliert. Aber in der Zwischenzeit haben sie sich von 63 auf 138 Stück verdoppelt. Das Gleiche gilt für die in der Zwischenzeit gewährten Steuervergünstigungen.

Die Folge ist, dass wir für das Jahr 2024 zusätzlich zum Bundesetat 48,7 Milliarden für Subventionen und 18,4 Millionen für Steuervergünstigungen schultern müssen. Anstelle der von Bundesfinanzminister Lindner verteidigten Schuldenbremse hat man dafür aber als zentrale Spielwiese den Klima- und Transformationsfond (KTF) auserkoren, ein schuldenfinanziertes Sondervermögen außerhalb des Bundeshaushaltes, der jetzt noch mehr Subventionen schultern muss.

Auf diese Weise kann der Bundeshaushalt offiziell von milliardenschweren Subventionslasten freigehalten werden und es gelingt eine formale Einhaltung der Schuldenbremse. Im Jahr 2024 sollen damit     88 % über den KTF abgewickelt werden und nur   12 % über den klassischen Bundeshaushalt. 

Welcher Industriebetrieb kann sich solche Bilanzierungstricks erlauben? Hochachtung für die über 250 Lobbyisten, die jeden Tag für ihre Klienten bei den Ministerien antichambrieren. Subventionen oder Steuervergünstigungen sind sicherlich ein probates Mittel während der Corona-Zeit gewesen, um darniederliegende Branchen wie zum Beispiel Künstlern, Gastgewerbe und anderen Branchen zu helfen, um überhaupt überleben zu können.

Im Jahr 2023 und 2024 besteht keine Notwendigkeit mehr, diese Subventionen noch zu bezahlen, denn der Kulturbereich blüht und gedeiht und auch viele andere Branchen haben sich von den Belastungen und Betriebsschließungen der Corona-Zeit verabschieden können. Und auf diesem Schuldenberg sollen jetzt noch weitere Milliarden, zum Beispiel für Energie, abgeladen werden? Außerdem sind zahlreiche Subventionen nicht einmal klimaneutral, im Gegenteil sogar schädlich. Die Grünen sollten schäumen!

Das Hauptübel an Subventionen liegt daran, dass man sie bisher nicht degressiv reduziert hat und einen endlichen Termin des Auslaufens solcher Subventionen auch nicht bestimmt. Subventionen verschönern jede Bilanz und sind ein kostenloses Zubrot ohne den Druck, sich bemühen zu müssen, ohne Subventionen auszukommen, zum Beispiel durch Rationalisierungen in den Betrieben oder manche Bürgergeld-Empfänger zur Arbeitssuche zu animieren. Unser Wohlfahrtsstaat verleitet leider manche Mitbürger zum Missbrauch dieser an sich lobenswerten Errungenschaften. Wenn ich es richtig weiß, gibt es derzeit für Familien bis zu 51 verschiedene Möglichkeiten, vom Staat Hilfen zu beantragen. Dass man bei dieser Vielzahl von Möglichkeiten und diesem Wirrwarr nicht mehr durchblickt, ist eigentlich ganz normal. Es wäre sicherlich angemessen, diesem Wirrwarr ein Ende zu bereiten und Unterstützungen zu bündeln, damit man genau weiß, welche Beträge jedem Haushalt zufließen. Digitalisierung würde ebenfalls helfen. Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Flickenteppich von zig Tausenden von Verordnungen, Ergänzungen und Änderungen, was schon heute zur Bewegungsunfähigkeit führt.

Die Konsequenzen sind Staatsverdrossenheit der Bürger und der dringende Wunsch nach Veränderungen. Wir haben uns selbst zu totaler Bewegungslosigkeit verordnet. Aber wer würde heute unserer Ampel-Regierung noch zutrauen, ein solches Unterfangen zu realisieren?

Der Großteil unserer Bevölkerung, und das sieht man an den derzeitigen Wahlergebnissen, wünscht sich eine dramatische Vereinfachung und nicht neue Maßnahmen und Verordnungen aufgepfropft zu bekommen. Man darf sich nicht wundern, dass der Mann auf der Straße diesen Wirrwarr nicht mehr versteht und ein dringendes Ende wünscht. Dadurch wird der Ruf nach einer starken Hand von Randgruppen der Politik immer verständlicher.

Auch die Verantwortung der Beamten für ihre Entscheidungen ist drastisch zurück gegangen, denn das Beratungsgewerbe, das teure Gutachten erstellen muss, boomt ohne Gleichen. Die Gutachten – in der Regel auch noch von Lobbyisten formuliert – sollen die Regierung, Abgeordneten und Beamten bei ihren Entscheidungen durch möglichst viele Gutachten absichern und damit unangreifbar machen.

Ihr Wolfgang Endrich

(Quellenangabe: Der Steuerzahler 11/2023)

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Endrich News Januar 2024 DE

Dezember 2023   >>

Thank you very much for your trust and we look forward to continue our good cooperation!

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Endrich News Dezember 2023 DE

November 2023  >>

UNSER PRODUKT DES MONATS: IOT CONTROLLER FÜR RAUE UMWELTBEDINGUNGEN

Der industrielle IoT-Controller der iEP-7020E-Serie basiert auf Intel® Core™ Embedded-Industrieprozessoren der 13. Generation und bietet eine skalierbare Leistung in einem lüfterlosen und robusten Design. 

Der Controller unterstützt schnelle KI-Verarbeitung durch die Intel® Iris Xe Grafiktechnik. Die Serie kann unter rauen Bedingungen (-40 °C bis 70 °C) stabil mit 9-36 VDC betrieben werden. Für die Kommunikation stehen drei Intel® i226-IT LAN (unterstützt vPro) und zwei Intel® i210-AT LAN (unterstützt IEEE 802.3AF PoE und Intel® TCC/TSN) zur Verfügung. 

Die iEP-7020E-Serie ist ideal einsetzbar als Edge-Controller und IoT-Gateway für Anwendungen wie Automatisierung, intelligente Fertigung, Robotik und Smart City.

Die iEP-7020E Serie ist ab sofort bei Endrich verfügbar.

Kontakt: displays@endrich.com

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Endrich News November 2023 DE

Oktober 2023  >>

Ach du schöner Wald

Erinnern Sie sich noch an Ihre Schulzeit? Das Fach Biologie?

Was ist Photosynthese?

Es ist der physikalisch-chemische Prozess, der in jeder Pflanze

und manchen Bakterien stattfindet, nämlich die Umwandlung von

Wasser (H2O) und Kohlendioxid (CO2) unter Einwirkung von

Sonnenlicht zu Glukose (C6H1206) und Sauerstoff (O2). Ohne

diesen Prozess, der für alle Pflanzen und damit auch Bäume auf

dieser Welt gilt, gäbe es keinen Sauerstoff in der Atmosphäre

und damit kein Leben auf der Erde.

Deshalb brauchen wir grüne Wiesen und Wälder dringend

für unser Leben. Und wenn man diesen Prozess umdreht, d.h.

zum Beispiel Holz verbrennt, erfolgt der Prozess quasi in umgekehrter

Richtung, d.h. es entsteht unter anderem Kohlendioxid.

Kohlendioxid ist eine der Ursachen, die den Klimawandel ausgelöst

hat. Dazu kommen bei der Verbrennung von Holz noch

Feinstaub-Emissionen hinzu, die besonders lungenschädigend

und genauso schädlich sind wie die, die durch den Straßenverkehr

und die Industrie erzeugt werden. Außerdem entstehen neben

dem giftigen Kohlenmonoxid auch die Gase Methan (CH4)

und Lachgas, wobei Methan und Lachgas 25- bzw. Lachgas

298-mal stärker zur Erderwärmung beitragen als die gleiche

Menge an Kohlendioxid.

Das Bundesumweltamt findet daher die Förderung der Pelletheizung,

wie es im neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) vorgesehen

ist, als nicht besonders erstrebenswert (laut Information der

Stuttgarter Zeitung von Anfang September‘23). Man kommt zu

dem Schluss, dass es für unsere Ökobilanz nicht wünschenswert

sei. Die Wälder seien viel zu wichtig für unser Ökosystem.

Etwa 1,1 Millionen Haushalte in Deutschland benutzen jede Art

von Holz in Form von Scheitholz, Holzpellets oder Holzhackschnitzel

für die Heizung in Heizkesseln. Ferner gibt es 11,2

Millionen Haushalte, in denen sogenannte Einzelraumfeuerstätten,

zum Beispiel Kamine oder Kachelöfen, installiert sind

und damit der Verbesserung unserer Klimabilanz schaden

könnten. Dazu kommen die Waldbrände bei uns in Deutschland sowie in Griechenland, Italien, Spanien und vor allem in Kanada, die die Umwelt bereits erheblich belastet haben und es weiterhin tun. Leider hört man dies in der Holzindustrie, z.B. in Brasilien gar nicht gerne, wo nach wie vor Waldboden in riesigem Umfang in Weideboden für die Rinderzucht umgewandelt wird, oder zum Beispiel in Rumänien riesige Waldflächen abgeholzt werden, um Billig-Möbel herzustellen.

Bei allem Verständnis für die Nutzung natürlicher Ressourcen vergisst man leider, dass ein Wald zwar schnell abgeholzt ist, aber Jahrzehnte benötigt bis er wieder nachgewachsen ist oder man gar nicht an die Wiederaufforstung denkt. Ein trauriges Beispiel sind Länder mit kahlen Bergen, besonders im ganzen Mittelmeerraum, z.B. in Griechenland, wo man für die riesigen Flotten im Mittelalter das begehrte Zedern- und Eichenholz benötigte und Keiner darüber nachdachte, welche Konsequenzen dies für die Nachwelt haben würde. Der fruchtbare Erdboden wurde weggeschwemmt, übrig blieben nur Felsen.

Die Menschheit hat seit Jahrtausenden einen gewissenlosen Raubbau an den Schätzen unserer Natur verübt. Die Klimabilanz wäre nur dann als ausgeglichen zu bezeichnen, wenn eine entsprechende Holzmenge zeitnah nachwachsen könnte. Dies ist aber in den letzten zwei Jahrtausenden, vor allem im letzten Jahrhundert, in keinem Falle geschehen.

Auch Deutschland ist ein trauriges Beispiel dafür, dass man die Wälder der zunehmenden Landwirtschaft geopfert hat. Denken wir nur an den ursprünglichen Schwarzwald oder die undurchdringbaren Wälder im Norden Deutschlands, die unseren Vorfahren als Schutz gegen die römischen Heere dienten.

Das Umweltbewusstsein hat sich in unserem Gedankengut kontinuierlich reduziert und das Abholzen der Wälder wird als ein ganz natürlicher Vorgang empfunden. In Gedichten und Liedern haben wir den schönen Wald besungen, aberdas Thema Aufforsten zum Umweltschutz war für uns in den letzten 2.000 Jahren kein Thema.

Erst die deutliche Veränderung unseres Klimas, die steigende Erderwärmung haben uns jäh aus unseren Träumereien 

gerissen. Die deutlich sichtbaren Veränderungen in der Umwelt, das Abschmelzen der Gletscher in den Alpen oder am Nord- und Südpol, die Hochwasserkatastrophen usw. waren nötig, um die Menschheit aufzuwecken und den Raubbau an der Natur zur Kenntnis zu nehmen und zu versuchen, dem Einhalt zu gebieten.

Die Erfindungen der Atomkraft und die Nutzung der Wind- und der Solarindustrie waren segensreiche Erfindungen, die in ihrer Wirkung leider durch hysterische politische Entscheidungen (z.B. Beendigung der Nutzung der Atomkraft) oder Egoismus manch eines Mitbürgers (dass Windräder die Landschaft verschandeln würden) unnötig gebremst und behindert wurden. Nicht zu vergessen die vielen Vorschriften, sodass man z.B. sechs Jahre bis zur Genehmigung einer Windkraftanlage braucht!

Leider sind die politischen Entscheidungsträger unserer Regierung auch nicht klüger als die Wähler gewesen und haben uns jetzt zu einem extremen Wettlauf mit der Zeit veranlasst, um noch größeren Schaden bei der Energieversorgung unseres Landes für die Industrie und Haushalte zu verhindern oder wenigstens einzudämmen. Jedes Gesetz, das die Erderwärmung nachhaltig reduziert, ist gut, aber das neue Gebäudeenergiegesetz, das von Ideologien geprägt ist, ist von Natur aus schlecht.

Wenn man Braun- und Steinkohle verbannt, gehören Holz und Pellets auch dazu!

Jeder neu gepflanzte Baum braucht ca. 40-50 Jahre, um die Holzmasse zu bilden, die eine Fällung rentabel macht!

Aber: Ein alter Baum produziert pro Jahr ca. 1.000 kg Sauerstoff (ausreichend für 10 Menschen), und kann bis zu 1.000 kg Staub, Bakterien und Pilzsporen aus der Luft filtern! Deshalb ist eine „Aufforstung“ der Städte und Gemeinden ebenfalls wichtig.

Schade, dass es leider nicht alle unsere Mitmenschen 

wissen!

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Juni 2014  >>

Neue Partnerschaft für Marketing-Innovation: Endrich schließt Distributionsabkommen mit SiTime Corp. für MEMS Timing Produkte


Nagold, Juni 2014
Die Endrich Bauelemente Vertriebs GmbH (www.endrich.com) hat das Vertriebsprogramm um MEMS-Oszillatoren der SiTime Corporation erweitert. Die Distributionsvereinbarung umfasst das komplette Oszillator-Programm des Marktführers für MEMS basierte Oszillatoren.

Mit bereits über 200 Millionen produzierten Oszillatoren mit MEMS-Resonatoren ist SiTime Innovationstreiber und eindeutiger Marktführer im Bereich der siliziumbasierten MEMS Technologie für Timing-Applikationen. Durch die enorme Innovationskraft gilt SiTime als eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen in der Halbeiterindustrie. Mit Wirkung zum 05. Juni 2014 betreut die Endrich Bauelemente Vertriebs GmbH das komplette Sortiment von SiTime in Deutschland und in einigen anderen europäischen Ländern.

Neben den Standard-Oszillatoren (XO) umfasst die ausgereifte Produktpalette
• Spread-Spectrum-Oszillatoren (SSXO)
• Spannungsgesteuerte Oszillatoren (VCXO)
• Digital gesteuerte Oszillatoren (DCXO)
• Temperaturkompensierte Oszillatoren (TCXO)
• Taktgeneratoren (mit mehreren Ausgängen)
• Timing-Lösungen im Bereich von 32.768 kHz.

Die rein siliziumbasierten Zeitgeber-Lösungen von SiTime sind den gängigen quarzbasierten Lösungen in Bezug auf Empfindlichkeit wie Schock (50.000 g) oder Vibration (70 g) klar überlegen. Auch die sehr lineare Frequenzabweichung bei Temperaturänderungen und Stabilität im Temperaturbereich scheuen nicht den Vergleich mit quarzbasierten Produkten. Nicht nur die technischen Vorteile bedingen die rasante Verbreitung an MEMS-Oszillatoren, auch der Standard-Halbleiter-Fertigungsprozess und die verwendeten Großserien-Plastikgehäuse führen zu höchster Zuverlässigkeit, kürzesten Lieferzeiten und Kostenersparnis.

Schock- und Vibrationsbeständigkeit, gepaart mit der Frequenzstabilität im Temperaturbereich von -40°C/-55°C bis
+125°C, prädestinieren diese Produkte für den Einsatz im Automotive-Bereich. SiTime hat speziell für diesen Markt die AECQ100-qualifizierte Produkt-Linie SiT8924/5 (Gehäuseformen 2,0 mm×1,6 mm bis 7 mm×5 mm) und SiT2024/5 (im SOT23-5-Gehäuse) für Frequenzen im Bereich 1 MHz bis 137 MHz aufgelegt.
„Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit mit unserem kalifornischen Partner SiTime im Bereich der MEMS-basierten Oszillatoren und freuen uns, unseren Kunden die hochwertigen Produkte von SiTime vorstellen zu dürfen“, sagt Dr. Mathias Würth, Geschäftsführer der Endrich Bauelemente Vertriebs GmbH.

Über SiTime Corporation
Mit über 200 Millionen verkauften MEMS-Produkten revolutioniert die auf analoge Halbleiterlösungen spezialisierte SiTime Corporation den auf 6 Milliarden USD geschätzten Oszillatorenmarkt.
SiTime wurde im Jahr 2005 mit Hauptsitz in Sunnyvale, Kalifornien, gegründet.

Die rein siliziumbasierten MEMS Timing-Produkte sind das Kernstück aller Elektronik und in allen wichtigen Marktsegmenten wiederzufinden. Durch die Kombination von robusten MEMS-Resonatoren und Hochleistungs-Analog-ICs ergeben sich ganz neue Möglichkeiten, die in vielen Aspekten den herkömmlichen Quarzoszillatoren überlegen sind. Zudem ermöglichen programmierbare Architekturen höchste Flexibilität, mehr Features und extrem kurze Lieferzeiten.

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SiTime

Mai 2014  >>

Unser Produkt des Monats - Hall-Schalter HAL®15xy


Neuer Hall-Schalter im sehr kleinen SOT23-3L Gehäuse nach JEDEC TO-236

Power-on Selbsttest möglich, gesteuert über Ausgangs-Pin

Abnahme der magnetischen Flussdichte durch Temperatur-erhöhung des Gesamtsystems „Sensor+Magnet“ wird intern
durch negative Temperaturkoeffizienten der Schaltfelder kompensiert

AEC-Q100 qualifiziert für Automotive-Anwendungen

ASIL-A ready


MICRONAS - Sensorelemente für intelligente Technologien

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HAL 15xy

April 2014  >>

Bloß nicht bequem werden im Alter


Als wir in unserer Firma diese Woche drei Mitarbeiter verabschiedet haben, weil sie in Rente gehen wollten, und eine verdiente Mitarbeiterin war 30 Jahre bei uns und gehörte sozusagen zum bilanzierten Anlagevermögen der Firma, kam mir die Fragwürdigkeit der derzeitigen Rentenregelungen in den Sinn.


Maschinen schreibt man ab, weil sie im Vergleich zu neuen Maschinen langsamer sind, weil sie vielleicht unpräziser arbeiten, weil sie vielleicht nicht mehr die Vorteile neuer Maschinen aufweisen. Aber Menschen verschrotten, ausmustern, nur weil sie ein gewisses Alter erreicht haben? Lässt sich der Schatz an Erfahrungen, an Kenntnissen, aber auch an Gelassenheit bei der Arbeit und auftretenden Problemen überhaupt kurzfristig durch eine Neueinstellung ersetzen?
Und bei dem Betroffenen selbst – wie muss er sich fühlen, wenn nach jahrzehntelanger Arbeit seine Meinung und seine Arbeitskraft plötzlich nicht mehr gefragt sind? Es mag sein, dass ein Älterer nicht mehr so geläufig mit Computerprogrammen hantieren kann. Nicht, weil er das nicht wollte oder nicht gerne in Anspruch nehmen würde, sondern weil er es einfach nicht gelernt hat. Ein Gegenbeispiel: Seit es Taschenrechner gibt, ist das Kopfrechnen völlig aus der Mode gekommen. Wer kann noch drei oder vier Zahlen addieren oder multiplizieren oder wenigstens abschätzen, welches Ergebnis herauskommen soll? Dies ist nämlich die andere Seite unseres Lebens. Man wird auf Grund der angebotenen Hilfsmittel einfach träger.


Zur Ehrenrettung der älteren Mitmenschen sei aber gesagt, dass sich sehr viele die nötigen Kenntnisse über VHS oder andere Institutionen angeeignet haben und eifrig im Internet surfen, twittern oder mit anderen sozialen Netzwerken kommunizieren.


Nach Meinung von Gehirnforschern fängt das Älterwerden bereits mit etwa 18 Jahren an, denn mit der Leistungsfähigkeit des Gehirnes geht es spätestens ab dem 18. Geburtstag bergab. Nie wieder wird man so schnell lernen können wie in diesem Alter, meinen renommierte Hirnforscher. Die Rentengrenze mit 63 oder 65 Jahren wurde vor vielen Jahrzehnten willkürlich festgelegt, als die Menschen im Schnitt 10 Jahre früher gestorben sind und man davon ausging, dass sie nur wenige Jahre nach ihrer Pensionierung sterben würden. Aber unsere Lebenserwartung ist dank Medizin und Ernährung gewaltig gestiegen und damit auch die Ansprüche an das Leben.


Ein verrücktes Beispiel sind z.B. die Partner- oder Heiratswünsche selbst älterer Männer und Frauen, die deutlich über 65 liegen. Es ist doch ein Zeichen, dass diese Personen noch nicht mit ihrem Leben abgeschlossen haben und die Hoffnung haben, es noch ein zweites Mal zu versuchen. Wenn ich morgens in mein Büro fahre und dann bereits mutmaßliche Rentner mit dem Hund oder ohne spazieren gehen sehe, erfasst mich ein Mitleid, denn sie sind eigentlich von unserer Gesellschaft ausgeschlossen. Sie dürfen nicht mehr mitspielen im täglichen Trubel der Arbeit am Arbeitsplatz, ihr Wissen ist nicht mehr gefragt und ihre Meinung spielt überhaupt keine Rolle mehr.


Möglicherweise werden Sie jetzt protestieren und sagen, der oder die Betroffene haben ein Anrecht, nach vielen Jahren des Arbeitens, des Schuftens usw. ihren Lebensabend zu genießen, aber ich frage mich trotzdem: Genießen sie es?
Es gibt einen uralten Spruch: Wer rastet, der rostet. Ich bin der Meinung, dass dies ein kluger Spruch ist, denn vielfach geht mit dem körperlichen Rasten auch ein geistiges Rasten einher. Eigentlich schade darum.


Natürlich gibt es auch viele ältere Menschen, die sich neue Aufgaben geschaffen und gefunden haben, sei es in sozialen Dingen in Vereinen, und ohne ihre Mitarbeit wäre unsere Gesellschaft ziemlich schlimm dran. Um dies zu fördern, sollte man die älter werdenden Menschen auf ihre Pensionierung wenigstens vorbereiten und ihnen Wege zeigen, wie sie noch etwas aus ihrem Leben auch nach der Pensionierung machen können. Enkel hüten oder mit Altersgenossen Wanderungen zu unternehmen, ist dies wirklich eine befriedigende Tätigkeit?


Unsere Familienminister hätten noch viel zu tun und sollten darüber nachdenken, wie das Wissen und die Arbeitskraft älterer Menschen, und hier meine ich nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige, der Gemeinschaft erhalten werden kann und damit ihr Wohlbefinden gesteigert werden könnte. Viele Krankheiten sind nämlich auch seelisch bedingt, weil die Betroffenen nur noch täglich ihre Zipperlein zählen und sich ausschließlich mit diesen beschäftigen.


Mit freundlichen Grüßen
W. Endrich

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Herr Endrich Wolfgang Endrich

März 2014  >>

Es ist nicht alles Gold, was glänzt − in China


Bei einer kürzlich stattgefundenen Geschäftsreise nach China musste ich wieder feststellen, dass nicht alles Gold so glänzt, wie man es gerne hätte. 7 % Wirtschaftswachstum will man erreichen, und ich frage mich, ob hier der ADAC bei der statistischen Erfassung mitgewirkt hat. Die Stahlindustrie hat ganz erhebliche Überkapazitäten von über 300 Mio. Tonnen. Auch die Zeitungen, die einem in englischer Sprache in den Hotels zur Verfügung gestellt werden, berichten in einer erstaunlichen Offenheit von den Skandalen, mit denen sich die chinesische Bevölkerung, aber auch die Regierung beschäftigen muss.
Zuerst sei die Luftverschmutzung genannt. Während meines Aufenthaltes war in Peking mindestens 7 Tage totale Finsternis. Die Bevölkerung musste die Fenster schließen, lief mit Mundschutz durch die Straßen, von Aussicht konnte keine Rede sein. Es war dichtester Nebel, aber nicht in seiner normalen Art, sondern durch die Industrieabgase und den extremen Autoverkehr. Die Luft war um das mehr als Zehnfache verschmutzt gegenüber dem Richtwert, den wir hier in Deutschland haben und in der Zeitung wurde berichtet, dass viele Familien ernsthaft darüber nachdenken, aus Peking und anderen gefährdeten Regionen wegzuziehen.


Ein weiterer Punkt, über den ich sehr staunen musste, war die offene Berichterstattung über die Korruption und deren Bekämpfung. Seit dem Amtsantritt des neuen chinesischen Präsidenten Xi Yinping hat sich doch sehr viel geändert. Der Präsident besucht Familien und hört sich sehr offen deren Probleme an, was bisher undenkbar war. Den Provinzgouverneuren und vor allem der Parteihierarchie wurden strenge Bandagen angelegt. Üppige Essen mit Freunden oder Geschäftsleuten sind verboten, norwegisches Mineralwasser, die Flasche um sagenhafte 400 € wurden strikt verboten und einige dieser Provinzfürsten, denen man Korruption nachweisen konnte, wurden bereits ins Gefängnis eingewiesen. Die Zeitungen schreiben mit Häme, dass nun eine Flucht dieser Herrschaften eingetreten sei. Vor allem diejenigen, die bereits vorsorglich Verwandte im Ausland haben und ihr Vermögen rechtzeitig ins Ausland transferiert haben, versuchen nun, sich so schnell wie möglich ins Ausland abzusetzen. Es war schon seit Jahren sehr beliebt, die eigenen Kinder an renommierten Universitäten in England, aber vor allem in den USA studieren zu lassen, und dies bildet wohl die Basis, sich rechtzeitig vor dem Entdecktwerden abzusetzen. 


Steuerhinterziehungen, wie sie bei uns gerade regierungsseitig bekämpft werden, sind eigentlich harmlos gegen das, was seit Jahrzehnten in China gang und gäbe war. Zollbehörden, Steuerverwaltungen und vor allem die Parteigremien waren nur dadurch für die eigenen Bedürfnisse und Anträge zu gewinnen, indem man einen sogenannten „Roten Umschlag“ seinen Briefen oder Anträgen beigefügt hat. 
Ein besonders interessantes Beispiel las ich in den „Global Times“, einer englischsprachigen Zeitung, über 200 Regierungsfahrer, die die hohen Herrschaften zu allen Veranstaltungen fahren mussten. Deren Autos wurden stillgelegt und in einer öffentlichen Auktion verkauft. Das wäre noch nicht schlimm, aber diese Fahrer beklagen sich nun heftig, dass sie von geringeren Einkünften leben müssen, die weit unter dem allgemeinen Lebensniveau liegen. Es war nämlich gang und gäbe, dass der Fahrer eines Partei- oder Regierungsbonzen der mittleren und oberen Ebene von den Gastgebern Geschenke bekam, um diese an den Chef weiterzuleiten. Damit er dies aber auch mit freundlichen Worten tat, bekam er selbst ein Geschenk, sei es in Naturalien oder in Geld. Dieses sogenannte „graue Geld“ half ihnen, einen einigermaßen vernünftigen Lebensstil zu finanzieren. Man sieht an diesen Beispielen, dass Xi Yinping versucht, dieser uralten chinesischen Tradition Einhalt zu gebieten und vor allem seinen Parteiapparat zu säubern.


Auch die kleinere und mittlere Industrie stöhnt unter den neuen Maßnahmen, denn Xi Yinping hat die staatlichen Banken angewiesen, die Kreditvergabe an diese Betriebe zurückzuführen. Diese hatten sowieso entweder gar kein Eigenkapital oder haben sich bei Exportrechnungen die Gelder nach Hongkong überweisen lassen. Man wird öfter gezwungen, bei Importen aus China an unbekannte Firmen zu bezahlen, die ihren Sitz in Hongkong haben, während der Hersteller selbst im Hauptland China sitzt. Dies scheint eine sehr beliebte Methode zu sein, um im Ausland schwarze Konten anzulegen. Ich hatte den Eindruck, dass die kleineren und mittleren Unternehmen nach wie vor chronisch unterfinanziert sind, weshalb die Zahlungsziele Vorauskasse oder mindestens 30 % bei Bestellung grundsätzliche Zahlungsbedingungen sind. Man darf dies natürlich nicht mit den Großbetrieben oder der Automobilindustrie verwechseln, aber die mittelständische Industrie hat einen gewaltigen Kreditbedarf, den man unter anderem auch durch private oder organisierte Geldverleiher für 30 % oder mehr Zinsen zu überwinden versuchte, was nun von der Regierung eingedämmt werden soll.


Meine Eindrücke waren deshalb sehr gemischt und über die Befürchtungen in unseren Zeitungen, dass das Wachstum in China unbeschränkt weitergehen und die chinesische Wirtschaft expandieren würde, sind mir doch erhebliche Zweifel gekommen. Die Löhne sind in den letzten Jahren sprunghaft gestiegen, man versucht, eine Krankenversicherung und eine Rentenversicherung für die Arbeiter aufzubauen, wodurch sich die Herstellungskosten der mittleren Firmen fast verdoppelt haben. Die Folgen sind Firmenverlagerungen nach Vietnam oder andere asiatische Länder.


Ein weiteres Problem der Industrie ist die Beschaffung von Facharbeitern. Es ist bekannt, dass nach dem Chinesischen Neujahr viele Arbeiter nicht mehr aus ihren Wohngebieten im Norden und Westen Chinas an ihre Arbeitsplätze im Osten zurückkehren. Da man jetzt aber auf Qualitätsarbeit immer mehr angewiesen ist, braucht man Facharbeiter, die entsprechende Kenntnisse haben. Duales Schulsystem und Ähnliches kennt man nicht, die Arbeiter werden nach wie vor von der Straße geholt und mit „Learning by doing“ für die vorgesehenen Arbeiten geschult. Die Probleme, die sich daraus ergeben, werden jedem schnell einleuchten.


Deshalb sollten wir die Entwicklung in China mit großer Gelassenheit betrachten. Die Exportmöglichkeiten, die wir mit Produkten „Made in Germany“ haben, sind nicht nur ungebrochen, sondern eher steigend, denn auch Chinesen haben gelernt, was gute Qualität bedeutet.


Mit freundlichen Grüßen
W.Endrich

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Herr Endrich Wolfgang Endrich

Februar 2014  >>

Mindestlöhne oder was?


Vor wenigen Tagen gab es im Deutschen Fernsehen SWR3 einen interessanten Film zum Thema Mindestlöhne. Der Inhaber einer Reinigungsfirma zahlte nach Meinung seiner Mitarbeiter einen zu geringen Stundenlohn, außerdem vergütete er keine Überstunden. Es kam zum Streik, in dessen Verlauf der Chef mit seinen Mitarbeitern eine Wette einging, dass er von 1000,-€ Monatslohn bequem leben kann. Seine Euphorie wurde jedoch stark gedämpft, als er sich diese 1000,-€ Brutto um Lohnsteuer, Krankenversicherung und Rentenversicherung kürzen lassen musste. Gleichzeitig hatte sich der Firmeninhaber verpflichtet, einen Monat lang zusammen mit seinen Mitarbeitern die gleichen Arbeiten zu verrichten. Es kam, wie es kommen musste, der Firmeninhaber hat zwar die körperliche Arbeit gut absolviert, aber nach 20 Tagen waren seine finanziellen Mittel restlos aufgebraucht. Dieser Film gab unfreiwillig ein deutliches Schlaglicht auf die nach wie vor anstehende Diskussion, ob man generell einen Mindestlohn einführen soll und wie hoch der sein müsse, oder ob es nicht vernünftiger wäre, den Minderverdienenden eine Gehaltsaufstockung durch den Staat, das heißt, durch unsere Steuergelder zu geben. Kurz nachdem das Wahlprogramm unserer neuen Regierung veröffentlicht wurde, gab es einen Proteststurm von vielen Seiten, dass die veranschlagten 8,50 € viel zu hoch seien. 


Trotz eifrigem Lesen der Tagespresse konnte ich bisher keine umfassende Aufstellung finden, welche Branchen es im Einzelnen betreffen würde. Dass die Jobs im Reinigungsgewerbe ernsthaft gefährdet wären, kann ich mir nicht wirklich vorstellen, denn Industriehallen und Bürogebäude müssen immer gereinigt werden und selbst die gefürchteten Subunternehmer mit ihren osteuropäischen Billig-Arbeitskräften müsste man auf das staatlich festgesetzte Lohnniveau festlegen können. Schließlich klappt es im Baugewerbe ja auch recht und schlecht. Das Gleiche gilt für Friseure, denn nach ein bis zwei Selbstversuchen wird man gerne wieder zu einem professionellen Friseur gehen und dann eben nicht mehr 5 oder 7 € für einen Herren-Haarschnitt bezahlen, sondern einen Betrag irgendwo um die 20 €. Wenn man bedenkt, dass ein einigermaßen ordentlicher Haarschnitt mindestens 30 Minuten erfordert, sind zumindest die Herrenhaarschnitte in Deutschland ziemlich billig. Ob Damenfriseure einen kostendeckenden Lohn erwirtschaften, entzieht sich meiner Beurteilungskraft. 


Leider haben die Sprüche „Geiz ist geil“ oder „Ich bin doch nicht blöd“ in Deutschland eine bedauerliche Erwartungshaltung herangezüchtet, dass alles noch billiger werden müsse. Wenn Bauern für ihre Milch um jeden halben Cent kämpfen müssen, um ihr Existenzminimum zu erwirtschaften oder in der Tiermast in verstärktem Maße auf Zusatzmittel im Tierfutter zurückgegriffen wird, nur damit die Tiere schneller wachsen und mehr Fleisch abgeben, dann ist schlussendlich ein bedauerlicher Wandel in den Köpfen unserer Mitbürger eingetreten. Die „Geiz ist geil“-Methode schadet nämlich letztendlich nur dem Verbraucher und nutzt ihm nicht! Wenn im Auto schlechte Teile verwendet werden, die zu Rückrufen führen, wenn der KFZ-Handel von gefälschten Originalteilen überschwemmt wird, die die Sicherheit des Fahrzeugs gefährden können, wenn ein Becher Fruchtjoghurt, der nur noch 0,25 € pro Becher kostet, fast gar keine Fruchtbestandteile mehr enthält, dafür viel Wasser und Zucker, dann „bescheißen“ (Entschuldigung für dieses Wort!) wir uns doch nur selber. Eigentlich müsste jemand jetzt die Werbebotschaft verkünden „Geiz ist dumm!“.


Dass jetzt ein ganzes Volk auf Überfremdung seines Landes reagiert, hat uns jetzt vor zwei Wochen die Schweiz gezeigt. Allerdings ist ein Fremdenanteil von 23 % auch wirklich sehr hoch. Die Schweizer Befürchtungen liefen dahin, dass es durch noch weitere Einwanderung von italienischen und osteuropäischen Bürgern zu Lohndumping kommen könnte, wodurch die relativ hohen Löhne und Gehälter unterboten würden. Nicht umsonst überqueren jeden Tag tausende Deutsche die Grenze von Deutschland zur Schweiz oder verlassen Ärzte Deutschland, um in der Schweiz zu praktizieren. 
Man sieht also, dass auskömmliche Mindestlöhne sehr wohl notwendig sind, um die staatlichen Unterstützungszahlungen zu reduzieren. Dass die Diskussion um die Mindestlöhne, die ja eigentlich in vollem Umfang erst in 2 Jahren eingeführt werden sollen, versachlicht und auf den Boden von nachprüfbaren Tatsachen gestellt werden muss, dass aber auch ein ganzes Land in Verruf geraten kann, nur weil es seine Interessen und seinen erworbenen Besitzstand unbedingt verteidigen will. Vergessen darf man aber auch eines nicht, dass durch unsere „Geiz ist geil“-Politik erst Industrialisierungen in Kambodscha, Vietnam, Thailand, auf den Phillipinen und auch China stattgefunden haben und die Arbeiter dort für einen Hungerlohn arbeiten müssen, nur damit wir hier bei H&M eine Unterhose für weniger als 1 € kaufen können. 


Dass wir auf Kosten dieser Arbeiter leben und diese unseren Wohlstand finanzieren, sollte uns sehr wohl bewusst sein. Auf der anderen Seite, wenn man nicht Fabriken in diesen Ländern hochgezogen hätte, wären Millionen Arbeiter dort ohne Arbeit. Wie man sieht, ist eine eindeutige Entscheidung, was das bessere Übel ist, nicht möglich.

Mit freundlichen Grüßen
W.Endrich

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Herr Endrich Wolfgang Endrich

Januar 2014  >>

embedded 2014


Nürnberg, 25. - 27. Februar 2014

Willkommen auf unserem Stand 259, Halle 1

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